Carolina De Robertis: Perla [Rezension]

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Perla

– Rezension –


TW: Diktatur, Adoption, Mord, Folter


Für diese Rezension wurde die Übersetzung von Cornelia Holfelder von der Tann gelesen, die 2014 bei Fischer erschien.

Inhalt

Perla, die Protagonistin und Titelgebende des Romans, wächst in Buenos Aires als Einzelkind einer wohlhabenden Familie auf. Ihre Eltern werden als harsche Stereotypen dargestellt (die Mutter wunderschön, aber unnahbar, der Vater strenger Offizier).

Als Perla im Rahmen eines Schulprojekts 2001 ein Gedicht über die schreibt, die während der Militärdiktatur verschwunden sind, weil sie sich dem Ganzen widersetzt haben, wird ihr Vater wütend erteilt ihr Hausarrest. Auch ihre Freundin Romina wendet sich von ihr ab. Spätestens hier ahnt Perla, dass ihre Eltern eine dunkle Vergangenheit haben, will das Ganze jedoch aus Liebe zu ihnen nicht weiter verfolgen. Jahre später studiert sie und ist für eine Weile alleine zu Hause, da die Eltern verreist sind. Sie bekommt ungewollten Besuch, ein nackter, nasser, verdreckter Mann liegt auf ihrem Teppich. Durch ihn muss Perla die Vergangenheit beleuchten und erfährt nicht nur, was es mit ihren Eltern auf sich hat, sondern auch woher sie selbst kommt.

Identitätssuche und Geschichtsstunde

Wie auch schon bei Mein Name ist Luz steht die Suche nach dem Selbst im Vordergrund. Die beiden Protagonistinnen gehen diese Suche jedoch völlig unterschiedlich an. Perla ist ein reiches, verwöhntes Einzelkind – sie will eigentlich gar nicht wissen, was sich vor Jahren abgespielt hat.

In der Schule muss sie sich mit der Militärdiktatur von 1976-1983 auseinandersetzen, die mit sich brachte, dass unliebsame Menschen auf einmal fort waren. Sie werden die ‚Verschwundenen‘ genannt. Tausende Männer und Frauen wurden als Regierungsgegner*innen gebrandmarkt, abgeholt und kehrten nie mehr heim. Heute weiß man, dass die meisten auf brutale Art und Weise ermordet und gefoltert wurden.

Perla wird dazu gezwungen sich bewusst zu machen, dass auch ihre Familie nicht unschuldig ist und deckt langsam aber sicher die Geschichte ihres Landes und ihrer selbst auf. Es ist von den Protesten der Frauen die Rede, die mit weißem Kopftuch auf die Straße gingen, ebenso wie von den Spätfolgen für die direkten Verwandten der ‚Verschwundenen‘ bis heute.

Die Kinder der ‚Verschwundenen‘ wurden oft von hochrangigen Militärs adoptiert. Perla erkennt, dass sie eines dieser Kinder ist und ihr wird klar, dass ihr gesamtes Leben eine Lüge ist.

Fazit

De Robertis lässt in ihrem Roman die Gegenwart und die Vergangenheit miteinander verschmelzen und schreibt ein Aufklärungswerk über all das Grauen, dass die Argentinier*innen in den letzten Jahrzehnten erlitten. Sie verpackt all das in die mitreißende Geschichte von Perla, einem Mädchen, dass man zu Beginn der Geschichte nicht mögen kann, so verwöhnt und naiv wie sie ist, doch dann rollt sich ihre Vergangenheit auf und mit ihr zeigt sich, wer Perla eigentlich ist und wer sie sein will.

Westliche Weiblichkeit – Ein Blick auf Ideale und Kolonialismus

Kopie von Jungfräulichkeit in der westlichen Kultur

Westliche Weiblichkeit

Ein Blick auf Ideale und Kolonialismus


TW: Sexualisierte Gewalt, Rassismus/Sklaverei, mentale Gesundheit, problematische Wortwahl zur Veranschaulichung von sexistischen und rassistischen Problematiken (keine Slurs)


Disclaimer: Wenn weiße cis Frauen über Weiblichkeit sprechen fällt die historische Komponente, die uns als Mittäterinnen entlarvt, oft weg. Die Links in diesem Beitrag und am Ende führen zu passenden Beiträgen von BIPoCs, die ich versuche in einen historischen und kulturellen Kontext einzuordnen, der besonders das westliche Bild von Weiblichkeit kritisiert und offenlegt.


Wie die (westliche) Gesellschaft Weiblichkeit definiert ist seit etwa einem Jahrzehnt im Wandel. Jahrhundertealte Muster werden aufgebrochen und das ist etwas Gutes. Dabei wird oft von weißen cis Frauen darüber gesprochen, wie sie diese Ideale wahrnehmen – die Resonanz eines weißen westlichen Ideals in der weißen westlichen Welt wird in den Mittelpunkt gerückt. Das Problem ist, dass (wie auch bei umgekehrtem Rassismus oder Sexismus gegen cis Männer) die im Zentrum stehen, die eigentlich die Wurzel des Problems bilden. Weiße cis Frauen sind das, woran Ideale seit der Antike festgemacht werden. Wenn nur sie darüber sprechen (dürfen) wird ein Bild gezeichnet, in dem nicht nur BIPoCs, sondern auch trans Frauen und nichtbinäre Menschen, sowie inter Menschen und die restliche LGBQA*-Community fehlen.

Das soll nicht heißen, dass weiße cis Frauen nicht trotzdem negative Auswirkungen dieser Ideale erleben. Aber normschöne, weiblich gelesene, weiße, gebährfähige hetero-cis-allo Frauen stehen im Fokus, obschon sie nur die Oberfläche dieser Auswirkungen spüren.

Weiblichkeitsideale in der westlichen Geschichte

Um diese Problematik näher untersuchen zu können, muss man einen Blick auf die Ursprünge der westlichen Ideale werfen. ‚Unser‘ Bild von Frauen und Weiblichkeit kommt – wie so vieles in der westlichen Kultur – aus der Antike. In der griechischen Mythologie steht Weiblichkeit für Weichheit, Intelligenz und nur in seltenen Fällen für Stärke. Die weiblichen Figuren der Mythen wählen den Freitod, verwandeln sich in leblose Objekte, nehmen ihr Schicksal an oder verschwinden einfach, wenn sie nicht mehr wichtig für die Handlung sind. Einzelne Frauenfiguren wie die Göttin Artemis stehen zwar für ‚männlich‘ konnotierte Dinge wie die Jagd, sind dabei jedoch oft grausam in den Geschichten und werden (zumindest äußerlich) als grobschlächtig, muskulös und eben ’nicht weiblich‘ beschrieben. Hera, Athene, Gaia und Aphrodite stellen die Frauenfiguren da, die man als ‚ideal‘ sieht: Heimelig, weise, warm, vergebend, wunderschön und doch – werden sie betrogen, so sind sie Monster. Hera und Athene sind beide dafür bekannt die Frau, mit der sie betrogen wurden, grausam zu bestrafen, statt den Mann dafür verantwortlich zu machen. Verführung wird der Weiblichkeit zugesprochen und dementsprechend liegen die Konsequenzen. Dies ist nicht nur in der hellenistischen Antike der Fall. Im christlichen Glauben wird daraus die Geschichte von Eva und Adam, bei der die Frau den Mann dazu verführt den Apfel zu nehmen. Im Jüdischen gibt es Lilith, die nicht nur im Osten, sondern auch in der westlichen Welt als verführerischer Dämon bekannt wurde. Auch im alten Ägypten, der nordischen Mythologie, bei den Römern und in anderen germanischen Völkern gibt es dieses Bild der Weiblichkeit.

Die Vorstellung, dass gerade im Norden die Frauen als stark und gleichwertig gesehen wurden, ist ein netter ‚Funfact‘, der besonders in feministischen Diskussionen gerne zur Sprache gebracht wird. Tatsächlich gab es dort Kriegerinnen und die überzogenen weiblichen Stereotype, wie wir sie mit Griechenland verknüpfen, treffen weniger offensichtlich zu. Aber dies wird davon überschattet, dass es nirgendwo eine (protowestliche) Kultur gab, in der der weibliche Part nicht immer der weichen Mutterrolle entspricht und die zugeschriebene Intelligenz entweder einsetzt, um ihrer Familie zu helfen oder Männer zu verführen und grausige Rachepläne zu verfolgen. Weiblichkeit ist seit Jahrtausenden mit festen Rollenbildern verknüpft, die nur in wenigen Fällen, die oft interessante Geschichtsanekdoten abgeben, ausgehebelt wurden.


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La Folie, Wladislaw Podkowinski (1894)


Kolonialismus, Blackfishing, Sklaverei – die düstere Seite moderner Frauenideale

Es hat seine Gründe, warum die eigentlich westlichen Ideale in der ganzen Welt zu finden sind. Zahlreiche Europäer*innen der letzten Jahrhunderte verbrachten ihr Leben damit, die Ideale, die sich für ‚zivilisiert‘ hielten, auf dem ganzen Globus zu verteilen. Die Konsequenzen sind düster, denn gerade in Bereichen der Welt, in der weiße Menschen die Minderheit darstellen, sind Weiblichkeitsideale, die auf heller Haut und westlichen Schönheitsidealen basieren, tödlich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Kontroverse skin bleaching treatments (Behandlungen um den Hautton permanent zu ändern) sind bis heute im Trend und vergiften besonders Frauen auf täglicher Basis, wie eine Untersuchung von Refinery29 zeigt. In großen Teilen Süd-Ost-Asiens sind die Chancen auf ein besseres Leben, einen guten Job und mehr Gehalt größer, wenn die Haut heller ist. Dabei geht es nicht zwingend darum europäisch auszusehen. Der internalisierte Hass auf dunkle Haut ist ein Überbleibsel des Kolonialismus, der in seinen Grundzügen ganze Gesellschaften permanent vergiftet hat.

Wie eine Frau heute auszusehen hat, ist in großen Teilen der Welt von der westlichen Sicht beeinflusst und das bedeutet Heteronormativität, radikale Einteilung von Menschen und ihrer Kleidung nach Geschlechterstereotypen, dünne, kleine Körper ohne viele Muskeln, lange, glatte Haare, helle Augen und helle Haut.

Es ist schwer dieses Bild wirklich anzuerkennen, wenn man sich in westlichen Ländern umsieht. Denn in diesen Teilen der Welt ist das Ideal nicht zwingend aktuell. Hier tragen weiße Menschen Dreads und Bindis und Braids – kulturelle Symbole, die lange dafür sorgten, dass ganzen Kulturen ihre Menschlichkeit und Weiblichkeit abgesprochen wurde. Gerade in der afroamerikanischen Kultur waren diese nun modischen Merkmale lange ein Anzeichen dafür, dass man rebelliert. Statt sich anzupassen, nahmen Frauen aus diesen Kulturkreisen nicht die Zeit und das Geld in die Hand, um möglichst ‚konform‘ auszusehen, sondern trugen ihre ‚provokanten‘ Haare und ihr Kulturerbe mit Stolz.

Die Tatsache, dass weiße Menschen diese spezifischen Kulturmarker nun nehmen, sich zu eigen machen und profitieren ist ein Problem bekannt als cultural appropriation (Kulturelle Aneignung) und verdient seinen eigenen Artikel von einer Person, die davon aktiv betroffen ist. Hier geht es darum, was dieses Phänomen mit dem Weiblichkeitsideal im Westen macht. Die weiße Popkultur stiehlt seit Jahrzehnten von der schwarzen, us-amerikanischen Kultur – sei es nun R&B, Rap, Gospel, Blues, Jazz oder Rock and roll, aber auch andere, bildende und literarische Kunst ist betroffen, sowie die Film-, Tattoo-, Haar- und Essenskultur. Es handelt sich nicht zwingend um einen Austausch, sondern um ein gezieltes Assimilieren von afroamerikanischen Errungenschaften durch die weiße westliche Kultur. Dieser Prozess kam vor einigen Jahren nun auch bei dem weiblichen Körper an und an dieser Stelle kommen wir zurück zum Kernpunkt dieses Artikels: Weiblichkeit ist jetzt ‚exotisch‘.

Weiße Frauen und weiblich Gelesene (aber besonders cis Frauen) definieren ihre (äußere) Weiblichkeit nun durch Kurven, große Lippen, dunkle Haut, krauses Haar und einen gewissen Slang, den sie als typisch afroamerikanisch kennenlernten und der ihrer Stimme etwas tiefes, ‚exotisches‘ geben soll. Diese Exotisierung von BIWoCs, die man bei Ariana Grande und den Kardashians besonders gut beobachten kann, führt dazu, dass immer mehr junge weiße Frauen diesem Beispiel folgen. Die eigentlich weißen Frauen in der Popkultur sammeln eine breitere Fanbase, da sie in ihrem neuen Look nun eher von BIPoCs unterstützt werden und stilisieren sich gleichsam als sexuell und ‚wild‘.

Es ist nun sexy so auszusehen, als wäre man mixed race, latinx oder lightskin black – alles Identifikationsmarker, die weiße Frauen von ihrem nun negativen Bild als ‚einfach weiß‘ zu etwas Besonderem machen. Und dies ohne wirklich die Konsequenzen zu spüren. Ariana Grande kann in ihrem 7 Rings Video so tun, als wäre sie schwarz und am Ende des Tages wäscht sie den Selbstbräuner ab und ist wieder das nette, weiße Mädchen von nebenan. Entschuldigt wird dies oft dadurch, dass man sagt, sie wäre Südländerin, wie etwa aus Italien – eine Ausrede die nicht zieht, wenn man sich an die europäischen Ideale aus eben diesen Bereichen der Welt erinnert, die seit der Antike unser Bild von Weiblichkeit definieren. Frauen wie Ariana Grande wachen nicht eines Tages auf und haben dunklere Haut – sie treffen eine Geschäftsentscheidung.

Auch (Instagram-)Model springen auf diesen Zug auf und profitieren mit einer Hautfarbe, die nicht ihre ist und die nicht nur jahrhundertelang unterdrückt und entweiblicht wurde, sondern bis heute negative Auswirkungen mit sich bringt. Die Verschiebung von dem Ideal der Weiblichkeit hin zu einer sexy hellhäutigen WoC ist kein Zufall und auch gar nicht so ideal, wie man jetzt vielleicht denkt.

Zunächst zu der Geschichte dieses Ideals. Blackfishing, wie das oben definierte Verhalten genannt wird, kommt aus einer dunklen Ecke der Geschichte: der Sklaverei. Selten wird von weiblicher Sklaverei gesprochen, dabei war sie ein sehr großer Teil des Ganzen. Sklavinnen arbeiteten oft im Haus und dienten den weißen Menschen direkt. Die hellhäutigen Kinder, die die Sklavinnen bald darauf hatten, waren ein direktes Anzeichen dafür, dass die weißen Männer nicht treu waren und wurden dementsprechend von weißen Frauen gestraft und gehasst. Später wurden gezielt diese hellhäutigen Frauen in den Hausdienst eingeteilt, um diese ‚Schande‘ zu verdecken. Sexualisierte Gewalt an schwarzen Frauen brachte hellhäutige schwarze Frauen in die Welt, die gezielt sexualisiert wurden. [In Australien wurden Frauen mit dunkler Haut mit weißen Männern verheiratet, um die Hautfarbe der Kinder zu erhellen und auch in Südafrika und Indien gibt es ähnliche Geschichten.] Aber die Sexualisierung stoppte nicht, als Sklaverei endlich endete. Schwarze Frauen, besonders die mit hellerer Haut, werden in den Medien bis heute verstärkt sexualisiert dargestellt und erleben weitaus mehr sexualisierte Gewalt als andere Gruppen. Basierend auf einem fürchterlichen Exotismus, der sie als sexuell offen darstellt, weil sie ja dunklere Haut haben und damit nicht die braven, netten Ideale treffen, die wir in der Antike für weiße Frauen festsetzten. Sich heute fälschlich als mixed race zu präsentieren, um sich als sexuell, wild und offen für alles zu zeigen, schafft weißen Frauen ein Alter Ego, in dem sie für ein paar Stunden am Tag zu sexuellen Objekten werden können, die nichts anderes, als ein Stereotyp von hellhäutigen schwarzen Frauen sind. Für Frauen, die tatsächlich diesen Hautton haben, endet die Farce jedoch nicht, sie bleiben ein sexuelles Objekt für den Rest ihres Lebens. Weiße Frauen können im Zweifelsfall wieder zu netten, unschuldigen Frauen werden, um der Sexualisierung zu entgehen. Moderne Weiblichkeitsideale im Westen sorgen dafür, dass endlos viele Frauen mit dunkler Haut zum sexuellen Objekt erklärt werden.

Am Ende des Tages ist diese Sexualisierung nicht nur gefährlich, sondern beeinflusst unser Ideal weniger, als wir oft glauben. Denn nicht genug, dass in weiten Teilen der Welt die europäischen Ideale der letzten Jahrhunderte noch immer aktiv sind, nein, auch hier hat sich das eigentlich nicht geändert. Klar ist es jetzt gerade ’sexy‘ und ‚im Trend‘ leicht dunklere Haut zu haben – aber nur als visueller Reiz in den Medien. Die, die noch immer bevorzugt werden, sind die weißen cis Frauen, die sich nicht ‚exotisch‘ oder ‚ghetto‘ geben, sondern das Privileg haben diese Marker aktiv zu wählen und auch wieder abzulegen.

Wir berauben schwarze Frauen also ihrer Identität, stilisieren sie als Sexobjekte, verdienen daran und am Ende sind wir trotzdem weiterhin das Ideal. Verführung wird seit der Antike der Weiblichkeit zugesprochen und die Konsequenzen für Betrug und sexualisierte Gewalt lagen deshalb früher bei Frauen allgemein, nun liegen sie besonders bei BIWoCs, da weiße Frauen seit dem 18. Jahrhundert als unschuldig und rein gesehen werden.


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Ogo


Die Frau in den Medien – eine konstruierte Identität

In der neueren Geschichte ist die weiße cis Frau eine irrationale Gestalt, deren Intelligenz eine emotionale Natur hat und die für alle ‚richtigen‘ Entscheidungen die Hilfe eines Mannes benötigt. Diese Ansicht wurde lange medizinisch mit der Hysterie bestärkt und auch Menstruation spielt eine Rolle in der Unterdrückung der Weiblichkeit in der Gesellschaft. Aber, und diesen Fakt darf man nicht vergessen, es sind nicht nur Männer, die diese Rollenbilder lebten und verbreiteten. So hart das Leben als weiße cis Frau auch war – alle anderen Frauen wurden ihrer Identität beraubt, um ihr Leben noch schlechter zu gestalten. Liebe, nette, treue, junge, weiße cis Frauen, die im Idealfall  auch noch gläubige Mütter waren, rückten sich in den Mittelpunkt der Weiblichkeit – alle die nicht in diese Sparte passten, wurden ihrer Weiblichkeit und damit ihrer Identität beraubt.

Schließlich traf es auch weiße queere, dicke und alte Frauen. Sie waren theoretisch Teil des eurozentrische Ideals und deshalb für eine lange Zeit schwerer zu entweiblichen als Frauen, die automatisch aufgrund ihrer Hautfarbe entfremdet wurden. Die sozialen Gepflogenheiten mussten neu angepasst werden, um sie gezielt auszuschließen. Hollywood spielte darin eine entscheidende Rolle. Dank Massenmedien war es plötzlich sehr leicht ein neues Ideal zu schaffen, was nicht nur auf weiße cis Frauen zugeschnitten war, sondern auf weiße cis Frauen die genau so aussehen und sich verhalten, wie man es von ihnen verlangte. Alte Frauen wurden aus den visuellen Medien verbannt, dicken Frauen wurde anhand von 1000 Telecommercials für Abnehmpillen und Home-Workout-Tapes gezeigt, was man von ihnen hielt, queere Frauen als Menschen, die eigentlich Männer sein wollen, stilisiert. Es traf diese Frauen spät, aber es traf sie.

Die bereits zuvor stark artifizielle Natur der Identität weißer Frauen wurde durch das neue Zeitalter weiter zugeschnitten. Es wurde schwerer und schwerer in den Typus zu passen und so begannen auch weiße cis Frauen zu verstehen, wie toxisch diese Ideale sind.


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Woman in front of mirror, Clementina Maude (ca. 1860)


Internalisierte Misogynie, Heteronormativität und Opferrollen

Man sollte meinen, dass nun, da auch weißen Frauen ihre Weiblichkeit abgesprochen wird, alle zusammenkommen würden, um das Ideal ein für alle Mal abzuschaffen. Dem ist nicht so. Rassismus und LGBTQA*-Feindlichkeit werden von weißen cis Frauen weiterhin systematisch genutzt, um sich über andere Frauen zu stellen. Die Opferrolle der weißen cis Frau dominiert die Medien bei jeder Diskussion über Weiblichkeit.

Und ja, es gibt Wege, wie weißen cis Frauen ihre Weiblichkeit abgesprochen werden kann. Aber die, die sprechen, sind fast immer normschön, weiblich gelesen, gebildet, haben lange Haare, einen funktionierenden Uterus, oft sogar Kinder und sind in einer heteronormativen Beziehung. Das, was sie als Raub ihrer Weiblichkeit sehen, sind lediglich Kommentare. Diese definieren manche Frauen als weniger weiblich, weil sie den Stereotypen nicht entsprechen und tun natürlich weh und schaden unserem Bild von Weiblichkeit. Aber weiße cis Frauen sind dennoch das Ideal. Wenn es uns schon so geht, wie geht es dann wohl den Frauen, die wir aktiv in den Hintergrund drängen, um unser Leidensnarrativ zu bestärken?

Leider haben weiße (cis) Frauen dann auch noch den Reflex, direkt in die internalisierte Misogynie zu fallen. Wenn (cis) Männer uns die Weiblichkeit absprechen, ist es besonders bei Jugendlichen eine automatische Reaktion, alles weiblich Konnotierte abzuwerten. Ich war auch mal ein ‚Gamergirl‘ und habe stereotypisch-weiblichere Frauen niedergemacht, damit man mir sagt, dass ich nicht so wie andere Frauen bin. Sondern besser, ‚chill‘ eben und nicht so viel Drama. Wir kennen alle diese Sprüche und das ist nicht die Lösung.

Frauen und weiblich Gelesene, die sich an diesem ‚Kampf‘ beteiligen wollen, müssen mehr aufeinander hören und gemeinsam an einem Strang ziehen. Dazu gehört auch, als weiße cis Frau, die alle (oder viele) Marker der Weiblichkeitsideale trifft, einfach mal leise zu sein. Weiße cis Frauen, egal ob dick oder dünn, jung oder alt, hetero oder nicht müssen realisieren, dass wir nicht der Mittelpunkt dieses Problems sind. Wir sind zu großen Teilen immer noch das Ideal und unsere Probleme sind real, aber nur ein Bruchteil von allem, was seit Jahrhunderten in diesem Sektor passiert. Wir haben diese Spaltung lange aktiv angetrieben und tun es noch heute, wie die weißen cis Frauen in der us-amerikanischen Politik, die es für arme (oft schwarze) Menschen mit Uterus schwerer machen, sicheren Zugang zu Abtreibungen zu erhalten.

Wir sind das Ideal, haben es mit aufgebaut und doch sind wir die, die öffentlich dazu sprechen und uns oft als reine Opfer darstellen. Wenn wir so weitermachen, wird diese Diskussion nie wirklich etwas verändern.


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Große Neeberger Figur, Wieland Förster (1971)

(Foto von Ben Kaden (2017))


Weitere Links

Über die Karikatur der schwarzen Frau (engl./Video)

Zu kulturellem Diebstahl in der weißen, westlichen Kultur (engl./Podcast)

Eine Buchdiskussion zum Thema Musikdiebstahl (engl)

Ein Videoessay zu Ariana Grande und den Kardashians (engl./Video)

Ein Videoessay über Blackfishing (engl./Video)

Ein Artikel über Blackfishing (deutsch)

 

Elsa Osorio: Mein Name ist Luz [Rezension]

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Mein Name ist Luz

– Rezension –


TW: Adoption, Diktatur


Elsa Osorio schreibt auf 425 Seiten die Geschichte einer ganzen Reihe an Menschen auf, die gerade im ‚Westen‘ unbekannt ist. Sie erinnert Leser*innen daran, was vor wenigen Jahrzehnten auf der anderen Seite der Welt passierte und bis heute die Menschen dort beeinflusst.

Für diese Rezension wurde die deutsche Übersetzung des Romans von Christine Barckhausen-Canale gelesen, die im Insel-Verlag 2000 erschien.

Inhalt

In Mein Name ist Luz wird eine Suche beschrieben. Die Protagonistin sucht nach sich selbst, ihren Eltern und der eigenen Identität. Durch einen Erzähler*innenwechsel wird man dabei immer tiefer in das Geschehen hineingezogen.

1976-1983 wurden im Zuge der argentinischen Diktatur die Neugeborenen und jungen Kleinkinder von inhaftierten Regimegegnerinnen genommen und von hohen Militärs ohne Kinder adoptiert. Die Protagonistin des Romans, selbst Opfer dieser Praxis, versucht Jahre später herauszufinden, wo sie eigentlich herkommt und was mit ihren leiblichen Eltern geschehen ist.

Ein unbekannter Krieg

Auch wenn man eine generelle Vorstellung davon hat, was in den 60ern bis 90ern in Südamerika vorfiel, so ist es für uns im ‚Westen‘ eine abstrakte Vorstellung, was damals in Argentinien geschah.

Osorio beschreibt in einem dichten, packenden Schreibstil, was politische Machenschaften mit einer ganzen Bevölkerung machen können. Die psychologischen Folgen der Diktatur stehen im Vordergrund, nebenbei bietet der Roman eine dringend nötige Geschichtslektion an. Es werden, die, die es betrifft, beschrieben – auf beiden Seiten. Auch eine der Frauen, die keine Kinder hat und dringend eines möchte, kommt zu Wort. Zwischen den Zeilen liest man mehr, als nur die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Eltern sucht.

Es geht um Identitätsfindung, häusliche Gewalt, Unterdrückung, politische Korruptheit und schieres Elend, alles vor dem Mantel der Machtkämpfe, die bis heute Südamerika verwüsten.

Es ist nicht wirklich ein durchgehender Roman, sondern vielmehr eine Collage aus Berichten, Erinnerungen und Geschichten, die wie in einer Ermittlung zusammengeschoben wurden, um herauszufinden, was damals wirklich geschah.

Fazit

Das heutige Südamerika wird noch immer von Diktaturen und politischen Machtergreifungen unterdrückt. Osorios Roman ist also mehr, als nur ein Blick in die Vergangenheit. Er deckt erschreckend ehrlich auf, was einen ganzen Kontinent beschäftigt und wie weit die Menschen in der Politik gehen, um ihre Ziele zu erreichen.

Das Internet als Ort der männlichen Selbstbestätigung

Männerclubs (SoMe)

Das Internet als Ort der männlichen Selbstbestätigung


Disclaimer: Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Blogprojekts erstmals veröffentlicht und ist nun hier zu lesen. Nachdem ich darauf hingewiesen wurde, dass ich hier cis-sexistische Sprache verwende, wurde der Artikel umgeschrieben. Ich bitte Leser*innen auch in Zukunft darum, mir solche Dinge zu sagen, da ich noch immer viel in diesem Bereich zu lernen habe.

In diesem Artikel geht es um cis Männer. Auch cis Frauen legen dieses Verhalten an den Tag, was jedoch teilweise andere Beweggründe hat. Da diese nicht im Text geklärt werden, sondern vielmehr einen eigenen Text benötigen, werden sie hier nicht spezifisch mit aufgezählt. Als Blogbetreiberin ist es mir aber wichtig klar zu machen, dass ich nicht darüber hinwegsehe, dass auch cis Frauen diese Dinge tun.


Dieser Blogtext wird euch kostenfrei zur Verfügung gestellt, falls ihr mich und meine Arbeit unterstützen wollt, könnt ihr das hier: Paypal.


Von „Dudebros“ und „Feministen“

Es ist kein Geheimnis, dass unsere Gesellschaft von patriarchalen Strukturen geformt wird. Innerhalb feministischer Kreise, besonders im Internet, hat sich eine Art cis Mann formiert, die halb im Scherz als „Dudebro“ bezeichnet wird. Was dieser Name beschreibt, sind Männer, die sich selbst als Feministen bezeichnen, gegen die Strukturen vorgehen und sich dafür feiern lassen, jedoch hinter der Fassade weiterhin ihre alten Ismen und männliche Bevorzugung betreiben.

Wer diese cis Männer sind, wird oft deutlich, wenn man sich länger mit ihnen beschäftigt. Sie hören von nichtbinären Menschen, trans Männern und Frauen, dass ein cis Mann etwas getan hat und sind weiterhin mit ihm befreundet, weil „es sie ja nichts angeht“. Sie hinterfragen wenig und tolerieren viel, wenn es um die cis Männer in ihrem Freundeskreis und sie selbst geht. Sie nennen sich selbst „woke“ und wollen für jede feministische/politische Kleinigkeit, die sie machen/fördern, gefeiert werden. Und vor allem gehen sie anderen Feminist*innen mächtig auf die Nerven.

Männlichkeit in den Soziale Medien

Wo, wenn nicht in den Sozialen Medien, breitet sich diese Art cis Mann besonders gut aus? Männlichkeit in den SoMes ist ein Thema, über das sich ganze soziologische Dissertationen schreiben ließen. Für diesen Beitrag will ich mich auf Plattformen wie Youtube, Facebook und Twitter beschränken.

Das Problem bei „Dudebros“ ist nicht, dass sie nicht lernwillig wären oder primär antifeministisch denken würden. Es ist eher, dass man ihre Ismen immer vorsichtig umgehen muss, weil man in der Angst lebt, dass sie wütend werden. Dann ist man der/die undankbare Feminist*in, der/die „ein schlechtes Licht auf Feminismus wirft“, „nie zufrieden ist“ und „abschreckt“.

Auch die Kommentare dieser cis Männer, sind anstrengend. Gut gemeinte Kommentare, die tatsächlich aber mehr als banal sind, Punkte ansprechen, die von hunderten Betroffenen bereits erläutert wurden und dafür dann Lob einheimsen wollen. Die fehlende Reflexion über sich selbst ist es, die das Internetverhalten dieser Menschen definiert. Sie sind es auch, die sich als Feministen bezeichnen, bei Bewegungen wie #MeToo, #TimesUp und #MenAreTrash mit verzerrter Mine dasitzen und sich fragen, warum niemand ihnen gerade zuhören will. Sie haben ja so viel dazu zu sagen.

Die Tatsache, dass es eben nicht um sie geht, kommt nicht an. Sie sind es gewöhnt Lob dafür zu bekommen, dass sie sich Feminist zu nennen und Punkte von Betroffenen wiederholen. Zwischen dem, was sie auf Twitter behaupten zu sein und was sie im echten Leben denken liegen Welten. Diese cis Männer denken, Feminismus sei Frauensache. Dass sie helfen, ist eine wohlwollende Geste. Etwas, für das man ihnen doch bitte die Füße küssen soll, weil „schaut mal wie großartig es ist, dass sie sich mit so einem Thema beschäftigen“.

Freunde, so funktioniert das Ganze nicht.

Männer helfen Männern, Frauen auch

Es sind diese Gruppierungen von cis Männern, die das Patriarchat in seiner Gänze für sich nutzen. Sie streichen die Vorteile, cis Mann zu sein, ein und beanspruchen gleichzeitig Lob dafür, dass sie sich Feministen nennen.

„Dudebros“ sind es, die fast nur andere cis Männer fördern. Die in einer feministischen Diskussion den einen cis Mann retweeten, der auch was dazu gesagt hat. Auch, weil dieser cis Mann meistens einfach die Punkte von mehreren Betroffenen zusammengefasst hat. Dann hat man was fürs gute Gewissen getan und kann den Freund*innen zeigen, wie „woke“ man doch ist.

Auch in der Forschung, nehmen sie sich selbst und generell cis Männer wichtiger, als alles andere. Sie schreiben Artikel über nichtbinäre Menschen, trans Männer, Frauen und B_PoCs, statt deren Artikel zu fördern. Sie rezipieren keine Forschung von Minderheiten und wenn, dann selten und nur, wenn sie die Personen dahinter persönlich kennen. Auf Youtube schauen sie nur cis-männlich konnotierte Kanäle, weil das ja die Witzigeren sind und überhaupt, „es gibt halt kaum Andere, die sich nicht nur schminken!“

Dass das Blödsinn ist und eine schale Ausrede darstellt, um den eigenen Konsum nicht überdenken zu müssen, ist ihnen meistens selbst klar. Aber diese Ausrede greift, also wird sie eben genutzt. Die Tatsache, dass man nicht-cis-männliche Menschen mehr schauen, lesen und stützen sollte, eben weil es so wenige von ihnen in allen Bereichen gibt, wird ignoriert.

Wenn ein problematisches Outlet diesen cis Männern Aufmerksamkeit schenkt, wird diese angenommen und nicht hinterfragt. Wenn sie mal wieder in einem Sammelband erscheinen, der von cis Männern über cis Männer (oder cis-männliche Forschung) geschrieben wird, ist das trotzdem eine „tolle Gelegenheit, die man halt nicht ausschlagen will“.

Maskulinität und unbequemer Feminismus

Diese Art von Maskulinität und fehlender Selbstreflexion ist es, die „Dudebros“ zu einer der anstrengendsten Gruppe an Menschen macht. Weil man sie braucht. Es sind meistens genau diese cis Männer, die Einfluss haben. Deren Retweet oder Empfehlung richtig viel bringen könnte. Es ist absolut frustrierend, ihnen das Lob geben zu müssen, um das sie buhlen. Weil man weiß, dass sie sich Feminismus nur auf ihre Fahne schreiben, um sich selbst zu bewerben. Nicht, um der Sache willen. Sie verstehen nicht, was Feminismus wirklich ausmacht. Wie er auch ihnen hilft. Wie wichtig dieses Thema ist.

Sie schreiben zehn Hottakes über einen Mann, der mal was Antifeministisches oder Skandalöses gemacht hat, statt ihren Einfluss dafür zu nutzen, Betroffene zu bewerben. Und andere cis Männer finden das gut. Genau wie cis Frauen das oft toll finden, weil „zumindest ist er Feminist“. Unser Maßstab ist mittlerweile so tief angesetzt, dass wir dankbar und froh sind, wenn ein cis Mann mal nicht ein offensichtliches Arschloch ist. Das Internet ist unterteilt in cis Männer, die offen zeigen, dass sie nichts von Feminismus und PC-Kultur halten und denen, die das verstecken. Vielleicht ist ihnen selbst nicht klar, dass sie in ihren „Bemühungen“ trotzdem Schaden anrichten. Vielleicht schon.

Fakt ist, dass Betroffene besser überlegen müssen, wem sie endloses Lob zusprechen und wen sie in ihre Timelines teilen. Cis Männer hingegen müssen sich klar werden, dass es sehr einfach ist, nicht zu reflektieren. Es ist einfacher und bringt ihnen mehr und ist reibungsloser. Aber wenn sie wirklich dem Feminismus helfen wollen, müssen sie darüber hinwegsehen.

Weiblich Gelesene und trans Männer im Internet sind sich bewusst, dass Feminist*in sein negative Auswirkungen hat. Beschimpfungen sind da nur die Spitze des Eisbergs.

Männlich Gelesene können sich hingegen Feminist nennen, ohne nennenswerte Nachteile einzustreichen. Sie müssen aktiv annehmen, dass Feminismus keine schöne Komplimentewelle von Frauen, während man gleichzeitig weiterhin von patriarchalen Strukturen profitiert, bedeutet. Es ist keine Schande zu einem gewissen Grad ein „Dudebro“ zu sein. Es ist aber eine Schande, wenn man(n) diese Realisation nicht dafür nutzt, ein bisschen über sich selbst nachzudenken.

Anleitung, um kein „Dudebro“ zu sein

  1. Nicht nur Tweets und Beiträge liken, sondern auch lesen und teilen!
  2. Vor Kommentaren zu feministischen Themen überlegen, ob der Kommentar wirklich sein muss und ob das nicht vielleicht schon ein*e Betroffene*r geschrieben hat (dann diesen Kommentar teilen).
  3. Mehr von Betroffenen schauen/lesen, empfehlen und ihnen so helfen.
  4. Den eigenen Freundeskreis kritisch betrachten und sich von denen trennen, deren toxisches Verhalten man vorher toleriert hat.
  5. Nicht nach jeder politischen Äußerung Lob verlangen.
  6. Feminist*innen, die ihr toll findet, ab und an mal „Danke“ sagen.
  7. Nicht die Stimmen von Minderheiten nutzen, um Threads/Texte zu schreiben, die euch Aufmerksamkeit bringen. Stattdessen Own-Voice-Texte/Tweets teilen.
  8. Nennt euch nicht selbst „woke“. Wenn ihr denkt, dass ihr „woke“ seid und über alle Issues bescheid wisst, dann seid ihr mit großer Sicherheit nicht „woke“.
  9. Seid euch eurer Privilegien nicht nur bewusst, sondern nutzt sie auch für andere und brecht sie herunter, wenn sie der Grund sind, warum Minderheiten benachteiligt werden.
  10. Seid intersektional oder lasst es. Wenn ihr nur weiße cis Frauen stützt, die euch in den Kram passen, dann seid ihr keine Feministen, sondern Arschlöcher.